Unter der Leitung von Chefdirigent Timo Handschuh zündet das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim auf der Open-Air-Bühne im Stadtgarten ein musikalisches Feuerwerk mit Juwelen aus 250 Jahren Musikgeschichte, u. a. von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Stamitz, Georg Philipp Telemann und Antonio Salieri. Solist im berühmten Trompetenkonzert von Joseph Haydn und weiteren Werken für Trompete und Orchester ist der junge, preisgekrönte Solotrompeter des Leipziger Gewandhauses, Jonathan Müller. Zum Konzertfinale mit Rossinis Ouvertüre „La Scala di Seta“ (Die seidene Leiter) steigt dann synchron zur Musik echtes Feuerwerk zum Himmel.
Eintritt: frei Stadtgarten Pforzheim, Open Air, Jahnstraße 42 (bei schlechtem Wetter: Evangelische Stadtkirche, Melanchthonstraße 1)
www.swdko-pforzheim.de
Programm
Franz Xaver Süßmayr Sinfonia Turchesca
(1766-1803) Allegro – Adagio – Menuett – Finale
Georg Philipp Telemann Konzert D-Dur für Trompete, Streicher und B.c.
(1681-1767) Adagio – Allegro – Gravemende – Allegro
Johann Stamitz Sinfonie A-Dur
(1717-1757) Allegro assai – Andante – Presto
Georg Friedrich Händel Suite für Trompete, Streicher und B.c. D-Dur
(1685-1761) Ouverture – Allegro – Arie – Bourrèe – March
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie B-Dur KV 182
(1756-1791) Allegro spirituoso - Andantino grazioso – Allegro
PAUSE
Antonio Salieri Ouvertüre D-Dur zur Oper
(1750-1825) „Don Quijote auf der Hochzeit des Gamace“ Allegro spiritoso
Joseph Haydn Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur
(1732-1809) Allegro – Andante – Finale: Allegro
Gioacchino Rossini Ouvertüre zur Oper “La scala di seta”
(1792-1868)
Der junge Trompeter Jonathan Müller, 1990 in Leonberg geboren, war bereits früh mehrfacher Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“ und Gewinner des Carl-Schröder-Wettbewerbs, bevor er sein Studium in der renommierten Klasse von Prof. Reinhold Friedrich an der Karlsruher Musikhochschule abschloss und internationale Meisterkurse, u. a. bei Håkan Hardenberger, Hannes Läubin und Luis Gonzalez absolvierte. 2010 erhielt er als einziger Trompeter das Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs und wurde in die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen. Beim Internationalen ARD-Wettbewerb 2011 erreichte er als einziger deutscher Trompeter das Semifinale. Darüber hinaus war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Deutschen Stiftung Musikleben. Erste Orchestererfahrung sammelte er im Landesjugendorchester Baden-Württemberg und im Bundesjugendorchester, ab 2011 im Gustav-Mahler-Jugendorchester und im Orchestra Mozart unter der Leitung von Claudio Abbado. 2013 wurde Jonathan Müller zum 1. Solo-Trompeter des Gewandhausorchesters in Leipzig berufen, dem geschichtsträchtigen Spitzenorchester und größten Berufsorchester der Welt. Als Solist konzertierte er mit Orchestern wie dem Münchner und dem Stuttgarter Kammerorchester, der Sinfonietta Tübingen und den Nürnberger Symphonikern.
Timo Handschuh wurde 1975 in Lahr im Schwarzwald geboren und gründete bereits als 17-jähriger in seiner Heimatstadt ein eigenes Orchester. Er absolvierte zunächst ein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Stuttgart (A-Examen), anschließend ein Kapellmeisterstudium, das er 2004 an der Musikhochschule Freiburg mit Auszeichnung abschloss. Seine prägenden Lehrer waren Prof. Ludger Lohmann (Orgel) und Prof. Scott Sandmeier (Dirigieren). Noch während des Studiums wurde Timo Handschuh 2002 an die Staatsoper Stuttgart engagiert, wo er als musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Manfred Honeck, als Kapellmeister und Gastdirigent u. a. Madama Butterfly, Idomeneo, Così fan tutte, Il Trovatore, Le Nozze di Figaro, Die Fledermaus, Aida, Der fliegende Holländer und Der Freischütz dirigierte. 2011 wurde er als Generalmusikdirektor nach Ulm berufen. Neben der Opernarbeit hat Timo Handschuh nie seine Konzertaktivitäten vernachlässigt, sondern sich parallel dazu am Pult renommierter Orchester ein weit gespanntes Repertoire in den Bereichen Sinfonik und Kammerorchester erarbeitet, das von der Barockmusik in historisch informierter Aufführungspraxis über die Meisterwerke der Klassik und Romantik bis zur Moderne reicht. Er selbst sagt dazu: „Die Arbeit in beiden Bereichen erweitert den Horizont ungemein: Oper und Konzert, Sänger und Instrumentalsolisten – beide Bereiche geben immer wieder neue Impulse und befruchten sich gegenseitig.“ Mit Beginn der Konzertsaison 2013/14 wurde Timo Handschuh zum Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim berufen.
Ein frischer und packender musikalischer Zugriff und stilistische Vielfalt von der Alten bis zur Neuen Musik sind die Erkennungszeichen des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Das in der Basis mit vierzehn Musikern aus sieben Nationen besetzte Ensemble ist eines der ganz wenigen „Full-time“-Kammerorchester, so dass eine außergewöhnliche Homogenität und Flexibilität des Klangbildes möglich wird.
Gegründet wurde das Orchester im Jahr 1950 von dem Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant. Rasch fand das Ensemble internationale Anerkennung und war bald bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und Leipzig und auf weltweiten Konzertreisen mit musikalischen Größen wie Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen und Yehudi Menuhin zu hören. Nach dem allzu frühen Tod des Gründers 1968 wurde das Orchester vor allem durch Paul Angerer, Vladislav Czarnecki und Sebastian Tewinkel geprägt. Mit Beginn der Konzertsaison 2013/14 übernahm Timo Handschuh die Position des Künstlerischen Leiters und entwickelt seither Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter. Auf seinem Erfolgsweg hat das Südwestdeutsche Kammerorchester neben etlichen Rundfunkaufnahmen mehr als 250 Schallplatten und CDs eingespielt. Auch heute arbeitet es mit international bekannten Solisten und Partnern wie Nigel Kennedy, Mischa Maisky, Christian Tetzlaff, Lars Vogt, Giora Feidman, Iris Berben und Senta Berger zusammen und war mit ihnen in ganz Europa (Festival Prager Frühling, Schleswig-Holstein-Musikfestival, Schwetzinger Festspiele, Flandern-Festival, Festival Euro Mediterraneo Rom, OsterKlang Wien), in den USA und Japan zu Gast.
Die Veranstaltung wird unterstützt von SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG.